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Buchbesprechung: Jerzy Tokar: KALEJDOSKOP FILATELISTYCZNY czyli dla kazdego cos ciekawego, von Stefan Petriuk, AIJP |
(Deutsch: Philatelistisches Allerlei oder für jeden etwas Interessantes) Teil I
213 Seiten hat das neuste in Polnisch geschriebene Buch von Jerzy Tokar. Schon die Themen im Inhaltsverzeichnis machen den Leser auf den Inhalt neugierig. Neben seiner Eingangsworte zum Buch, schreibt der Autor (Jahrgang 1927) im nachfolgenden Abschnitt „Meine Erinnerungen“ sehr lebendig seine über 80-jährige philatelistische Vergangenheit nieder. Ich geben zu, dass mich selten zuvor ein philatelistischer Lebensjahr beim Lesen so sehr gefesselt hat wie in diesem Fall. Wer die “Erinnerungen“ des Autors gelesen hat, wird feststellen, dass Herr Tokar nicht nur ein großer Polen-Philatelist ist, sondern dass ihn in seinem Leben, neben oder gerade durch die Philatelie, die polnische Geschichte der vergangenen Jahrzehnte, besonders der bis 1990, stehts sehr aktiv begleitet hat. Das untermauert der Autor durch die folgenden Buchabschnitte: „Meine Abenteuer mit der Zensur der polnischen Briefpost“; Polnische Postzensur der ausländischen Sendungen, die auf dem Transit durch Polen befördert wurde“; „Polnische Militärzensur in Schweden“; „Polnische Zollbehörden als eine Art der Briefzensurstellen“; „Devisenkontrolle bei Korrespondenz“; „Lodzer Nummernstempel der russischen Post in den Jahren 1897 – 1913“; „Russische Postzensur auf dem Gebiet der Republik der beiden Nationen Polen und Litauen im 19. und 20. Jahrhundert“. Dazu noch weitere sehr interessante Themen als eigene Abschnitte: „Die österreichisch-ungarische Bank von der Porto- und Stempelpflicht befreit“; „Das Fehlen von Briefmarken bei den Postämtern“; „Brief von 1920 vom Kriegsgefangenen in polnischer Gefangenschaft“; „Die Kennzeichnung der Tagesstempel bei der polnischen Post“; „Der Postdienst für die Bewohner von Warschau während des 2. Weltkrieges“, „Deutscher Tagesstempel WARSCHAU POSTAMT ADOLF HITLER PLATZ während des Warschauer Aufstandes 1944“; „Polnische Postämter auf dem Gebiet welches 1951 an die UdSSR abgetreten wurde“. Der Autor geht in einem der letzten Abschnitte auf die Systematisierung der Tagesstempel ein und führt am Buchende recht umfangreiches Quellenmaterial auf. Das Buch bringt interessante schwarz-weiße Abbildungen von Postbelegen, dazu zahlreiche Stempeln der Zensur und Tagesstempel. Mich hat das Buch beim Lesen gefesselt und sicherlich werde ich in der Zukunft wegen der interessanten Hinweise häufiger in das Buch schauen. Ich bedauere, dass ich erst 1991 zum ersten Male die Familie Marianna und
Jerzy Tokar in Lódz mit meiner Frau Elke besucht habe und ganz besonders, dass
das Buch nur in Polnisch geschrieben ist. Der Preis ist 50 Zloty. Das Buch kann man erwerben:
Teil II
Wie auch in der ersten Ausgabe (Teil I) so auch hier macht das Inhaltsverzeichnis der neusten Ausgabe den Leser sehr neugierig. Das Buch (Teil II) ist die Fortsetzung des früher erschienen Buches (Teil I). Nachfolgend ein Auszug der im Buch enthaltenen Themen, die nicht nur interessant sind, sondern auch viele neue und bisher nicht bekannte philatelistische und postgeschichtliche Antworten liefern: „Österreich-ungarische Postzensur während des 1. Weltkrieges“, „Krakauer Stempel der österreichischen Zensur 1914 – 1918“, „WEITERLEITEN“ – was sind das für Stempel?“, „Galizische Zusatzstempel auf österreichischen Postbegleitadressen“ (Paketkarten), Lokaler „Porto“-Aufdruck auf österreichischen Freimarke zu 1 Heller“, „Ganzsachen und Vordruckkarten der Besatzungsstaaten mit polnischen Aufdrucken“, „Die Suche nach dem Adressaten durch die russische Post“, „Stumme russische Stempel auf dem Gebiet der Republik Polen“, „Deutsche Kriegsgefangenenlager für Polen während des 1. Weltkrieges, „Rätselhafter Stempel von KALUSZYN von 1918“, „Polnische Postformulare von 1919 in Goldwährung“, „Die ersten Lodzer-Nachporto-Stempel von 1919“, „Ein untypischer Einschreibestempel von POTUTOR von 1920“ (der Ort liegt heute ca. 50 km südöstlich von Lwów in der Ukraine), „Russische Poststempel verwendet durch die Polnische Post nach 1918“, „Tagesstempel verwendet als Siegelstempel“, „ Geheimnisvolle Projekte der Briefmarke Tadeusz Kosciuszko“, „Postsendungen mit Porto zahlt Empfänger“, „Luftpostbriefumschlag von 1938“, „Ein T-Nachportostempel als Tagesstempel verwendet“, Einschreibebrief, aufgegeben am 1.9.1939“, „Hitler mit „Läuse“ am Kragen“ sowie „Anders-Block mit verschwindendem Adler“. Das Buch ist voll interessanter durchweg farbigen Abbildungen von Postbelegen, dazu zahlreiche Stempeln der Zensur und Tagesstempel. Mich hat das Buch beim Lesen sehr gefesselt und sicherlich werde ich in Zukunft, wegen der interessanten Hinweise häufiger in das Buch hineinschauen. Jerzy Tokar, meinem väterlichen Freund, wünsche ich auf diesem Weg noch viele schöne und gesunde Lebensjahre sowie viel Kraft und dass er uns an seinem Wissen teilhaben lässt. Das Buch hat einen farbigen Buchumschlag (Hardcover), 175 Seiten, ISBN 978-83-62457-77-9. Der Preis ist 75 Zloty. Das Buch kann man erwerben:
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