Der Fremdarbeitereinsatz im II. Weltkrieg und die Post der in der
Kriegswirtschaft des Dritten Reiches eingesetzten Ausländer Im
Deutschen Reich befanden sich zwischen 3 Millionen (1941) und mindestens
7 Millionen (1944) Fremdarbeiter, vornehmlich Polen, Russen, Franzosen,
Belgier und Niederländer, die zunächst angeworben, von 1942 an zunehmend
gewaltsam zwangsrekrutiert worden waren, um in der deutschen
Rüstungsindustrie und Landwirtschaft zu arbeiten.
Es war
die Zeit, dass jemand dieses düstere Kapitel aus Deutschland
NS-Vergangenheit wieder aufschlägt. Passender konnte der Zeitpunkt kaum
sein angesichts der 60-jährigen Kapitulation und der Befreiung von der
NS-Diktatur. Getrieben von historischer Neugier und großem
postgeschichtlichen Interesse hat der Autor sein lange vorbereitetes
Buch „Fremdarbeiterpost“ jetzt fertig gestellt.
Schon
der Untertitel lässt erahnen, dass hier mit dem Blick über den
philatelistischen Tellerrand hinaus akribisch all das aufgearbeitet
wird, was heute noch aus den zeitgenössischen Veröffentlichungen, den
Amts- und Gesetzblättern, Archiven und der historischen und
philatelistischen Literatur unter Berücksichtigung internationaler
Veröffentlichungen herauszufinden war.
In dem
Buch wir die historische Entwicklung der Kriegswirtschaft, des Einsatzes
der Fremdarbeiter und ihr Postverkehr beschrieben. Dabei beschränkt es
sich nicht nur auf den Briefverkehr, sondern befasst sich erstmalig auch
ausführlich mit dem Pakte- und Zeitungsdienst und den Lohnüberweisungen
der Fremdarbeiter in ihre Heimatländer. Weiter werden die besonderen
postalischen Bestimmungen für die Fremdarbeiter im Inland, hier
insbesondere die Post der Ostarbeiter, und in den besetzten Gebieten wie
z.B. bei der Wehrmacht in Belgien, Frankreich, den Niederlanden oder auf
den Kanalinseln abgehandelt. Erhalten sind auch Verzeichnisse von über
140 Postämtern und Poststellen in Lagern, die hier getrennt nach
Arbeitslagern und militärischen Lagern und Übungsplätzen
zusammengestellt wurden.
Obwohl
des Autors Bestreben nach wissenschaftlicher Gründlichkeit auf jeder
Textseite zu einer Liste aufschlussreicher Quellenangabe geführt hat,
die auch einer Dissertation gut zu Gesicht stünde, liest sich das Buch
gar nicht trocken. Der historisch und philatelistisch interessierte
Leser wird an vielen Stellen eher gespannt die Zusammenhänge zischen den
geschichtlichen Ereignissen und deren Niederschlag in postalischen oder
arbeitsrechtlichen Konsequenzen verfolgen, die hier neu und verständlich
vor ihm ausgearbeitet werden.
Über 80
Farbseiten und ein 28-seitiger Dokumentenanhang sind eine nicht
alltägliche Ausstattung für ein Buch im Großformat, das jeder an der
Geschichte des Dritten Reiches und des II. Weltkrieges – historisch oder
philatelistisch – Interessierte immer griffbereit haben wird, um auf die
unerschöpfliche Fülle von Fakten und Zahlen stets zurückgreifen zu
können.
Da mir
bekannt ist, dass auch Sammler innerhalb der ArGe Polen sich mit diesem
Gebiet beschäftigen und Belege aus jener Zeit sammeln, kann ich ihnen
das Buch sehr empfehlen.
Format
DIN A4, 218 Seiten, 12 schwarz-weiße und über 120 farbige Abbildungen,
28 Seiten Dokumente, kartoniert, Verkaufspreis 40,- € und auf CD-ROM
35,- € einschließlich Porto und Verpackung.
Zu
bestellen bei Rainer E. Lütgens, Jägerweg 13, 30855 Langenhagen, mit
Verrechnungsscheck oder nach Vorauszahlung des auf das Konto 3 212 123,
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Stefan Petriuk
Verbandsprüfer für Polen (PZF) |