Buchbesprechnung von Stefan Petriuk BPP
Polacy i Wojsko Polskie w pólnocnej Rosji i Syberii
w latach I Wojny Swiatowj 1914 - 1918
oraz wojny polsko-sowjeckiej w latach 1918 - 1920
so lautet übersetzt der Titel des in Polnisch erschienen Buches von
Jerzy Gruszczynski, welches im November 1999 in Warschau vom
Polnischen Philatelistenverband (in polnscher Sprache) herausgegeben
wurde.
Das Buch
beinhaltet 86 Seiten (DIN A5 Format) und rund 180 Abbildungen
(Postbelege und einzelne Briefmarken zum Thema) sowie als Beilage in
Farbe 8 separate und großformatige Landkarten.
In
diesem Buch wird ein „weißer Fleck“, nicht nur für uns Philatelisten,
der Geschichte über die Bildung und die Organisation der Polnischen
Armee beschrieben, die sich während des 1.Weltkrieges im nördlichen
Russland und in Sibirien im Sommer 1918 formierte. Darin wird
ausführlich deren Kampf um ein unabhängiges und freies Polen während des
1 Weltkrieges geschildert.
Beschrieben
sind die einzelnen Phasen und Wege polnischer Militäreinheiten, die im
nördlichen Russland im Raum Murmansk und Archangelsk, später auch in
Powolza im Ufa-Gebiet (südliches Ural), in Tscheljabinsk und in
Buguruslan (etwas östlich von Tscheljabinsk gelegen) aufgestellt wurden.
Auch die Bildung und die Einsatzgebiete der in Sibirien aufgestellten 5.
Polnischen Schützendivision in Nowonikolajewsk wird genaustens
beschrieben.
Der
Kampfweg dieser einzelnen polnischen Militäreinheiten, die sich während
und nach dem Zusammenbruch des Zarenreiches formierten und die teilweise
auch an der Seite der Alliierten „North Russia Expeditionery Force” und
„Allied Expeditionery Force Siberia” kämpften, führte von Murmansk über
Newcastle und von Dairen (bei Port Arthur) über Gibraltar nach
Danzig/Gdansk.
Sie
schafften noch rechtzeitig nach Polen heimzukommen, um dann an den
entscheidenden Phasen des Polnisch-Sowjetischen Krieges 1919 - 1920
teilzunehmen.
So hat
die
Samodzielny Oddział Polski na Murmańsku (-
Selbständige Polnische Militäreinheit in Murmansk), später als das III
Batalion „Murmański“ / 64 Pułku
Piechoty
/ 16 Dywizji Pomorskiej (- 3.Bataillon „ Murmanski “ des 64.
Infanterieregiments der 16. Pommerischen Division an den Kämpfen
am Dnjepr teilgenommen. Später beteiliegte sie sich an der Schlacht um
Warschau und in der Kampfendphase in Westpolesie (östlich von Brest -
polnisch: Zachodnie Polesie).
Die in diesem Buch ausführlich beschriebene „V Dywizjia Strzelców
Polskich ” (5. Polnische Schützendivision in
Nowonikolajewsk), die sich vorher in Sibirien formierte,
nahm in Polen als die „Brygada Syberyjska” (Sibirische Brigade) an den
Kämpfen bei der Schlacht um Warschau und beim Abschneiden der
Rückzugswege der sowjetischen Armee teil. Später
nahm sie auch Teil an dem Niemen-
und Wilnaunternehmen.
In
akribischer Arbeit, belegt
mit zahlreichen bisher zum Teil unbekannten philatelistischen Belegen
und anhand zum Thema passender Briefmarken, wurde in diesem Buch die
Bildung und der Weg dieser polnischen Militäreinheiten dokumentiert.
Auch wenn man der polnischen Sprache nicht mächtig ist, kann der
interessierte Leser schon anhand der darin abgebildten Postbelege und
der Briefmarken sowie der separat beigefügten 8 Landkarten in Farbe,
sich ohne große Schwierigkeiten behelfen.
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